Feine Gaumen und eine Leiche am 18. Grün

Feine Gaumen und eine Leiche am 18. Grün

Scheinwerfer leuchten die dunkle Rasenfläche aus. Das rot-weiße Flatterband weht im Wind: „Polizeiabsperrung“ ist darauf zu lesen. Mitten auf dem 18. Grün des Vestischen Golfclubs Recklinghausen liegt ein lebloser Männerkörper. Es ist sofort klar: Hier hat sich Schreckliches ereignet. Zum Glück sind Polizeiabsperrung und Leiche nur eine Inszenierung und der Golfclub ist und bleibt so friedlich wie eh und je. Die Kulturküche Recklinghausen hatte zum großen Krimidinner in das Restaurant des Vestischen Goflclubs eingeladen und servierte fünf fantastische Gänge. Dazu gab es für die 71 Gäste auch etwas auf die Ohren: Dr. Thomas Günnewig las aus seinem Buch „Nero Wagner und das blutige Grün“.

Die Kulturküche Recklinghausen sind 10 Hobbyköche, die ihre Kunst am Herd zwei Mal im Jahr in einem großen Menü zahlreichen befreundeten Gästen präsentieren. Schon seit 20 Jahren sind die ambitionierten Hobbyköche so unterwegs und laden immer wieder zu einem anderen Motto ein. Und der Erlös eines jeden Abends kommt einem guten Zweck zu. Diesmal gingen die Einnahmen des Abends an den Verein kinderlachen e.V., der sich um benachteiligte Kinder kümmert und ihnen – wie der Name schon sagt – wieder ein Lachen aufs Gesicht zaubert.

Aber nicht nur Freunde der Hobbyköche waren zu diesem besonderen Abend ins Clubhaus an der Bockholter Straße gekommen, auch 25 Mitglieder des Golfclubs konnten einen der begehrten Plätze ergattern. Passend zum Motto des Abends starteten die Gäste mit einer Bloody Mary, ehe es den ersten Gang, das Ndrangheta-Brett gab: Aal Tatar, Rote Beete Carpaccio mit Ziegentaler und Feldsalat, Aioli und Tomaten Concassé – viel schmackhafter kann man kaum in einen Krimmidinner-Abend starten.

Gang zwei war das Wilderer Consommé, gefolgt vom Nero-Wagner-Nest: Schwarze Spaghettini mit Trüffel und Parmesan. Und wenn die Ndrangheta dabei ist, darf auch die Camorra nicht fehlen, so dass es als vierten Gang den Camorra-Teller gab: Roastbeef, Sauce Bernaise, grüne Bohnen und Chili-Kartoffeln. Als krönenden Abschluss gab es zum Dessert dann blutiges Grün:

Passend zum kriminell ausgefallenen und guten Essen, gab es dann auch noch von Dr. Thomas Günnewig, selbst Mitglied im Vestischen Golfclub, etwas auf die Ohren. Gemeinsam mit Wolfgang Kleideiter hat Günnewig den Kriminalroman Nero Wagner und das blutige Grün geschrieben, aus dem er vor den Krimmidinner-Besuchern las. Passend dazu gab es von Jörg Telöken und Dorota Heesen die entsprechende Inszenierung auf dem 18. Grün.

Für die Hobbyköche war es der erste Auftritt im Vstischen Goflclub, für den sie sich vor allem bei Charlotte Czirjak und ihrem Team der Clubgastronomie herzlich bedanken. Gemeinsam mit den beiden Profiköchen des Gastroteams waren sie schon den ganzen Tag in der Clubhaus-Küche bei den Vorbereitungen aktiv und wurden perfekt unterstützt.

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